emmLabs / Meitner

Ed Meitner ist ein Urgestein des High-End HiFi. Schon in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre entwickelte er einen D/A-Wandler, der ob seiner klanglichen Qualitäten bei den Profis für Furore sorgte; sein mit damals 6.000 DM deutlich preisgünstigerer Bruder war auch im privaten Bereich heiß begehrt. In den 1990er Jahren war Ed Meitner maßgeblich an der Entwicklung der SACD, insbesondere des hier verwendeten Verfahrens der digitalen Umsetzung, dem Direct Stream Digital (DSD), beteiligt. Zusammen mit dem anderen Mastermind Andreas Koch gründete er dann die Firma EmmLabs (Edmund M. Meitner Laboratories), die Musikstudios mit den besten Wandlern versorgte, die später auch für den privaten Bereich erschwinglich wurden.

EmmLabs entwickeln und produzieren in Calgary, Provinz Alberta, Canada. Seit kurzem ist Ed Meitner auch mit der Marke "Meitner" auf dem HiFi-Markt vertreten, die etwas preisgünstiger produzierte EmmLabs-Geräte vertreibt. Zur Zeit bietet Meitner den D/A-Wandler MA-1 und den CD-Spieler/DAC MA-2 an, die etwas 'abgespeckten' Varianten der angesehenen EmmLabs DAC2X und EmmLabs XDS1 (der Hauptunterschied liegt in der Verwendung von keramischen Platinen und strenger selektierten elektronischen Bauelementen bei den EmmLabs-Geräten). EmmLabs hat noch den TSD1 als CD-Transport und den PRE2 als Vorverstärker im Katalog, vielleicht werden Abkömmlinge hiervon demnächst auch unter der Marke Meitner den Markt betreten.

Auf der CES 2014 wurden die neuen EmmLabs Mono-Endstufen MTRX mit 1.500 W (4 Ohm) in Class A/B vorgestellt. Das Preisschild ist mit 130.000 USD pro Paar mal wieder beeindruckend.

 

Meitner MA-1

Der Wandler Meitner MA-1 kann neben hochaufgelöstem Material bis 24/192 auch das bei SACDs verwendete DSD-Format wandeln und abspielen. Er verfügt über 6 digitale Eingänge (AES/EBU, 2* Toslink, 2* Koax, USB Audio Class 2), die ausnahmslos alle Raten bis 192 kHz in 24 Bit Wortbreite verarbeiten (für Windows gibt es einen eigenen USB-Treiber, Version 2.20 hier im zip-Format, mit Anleitung) und darüber hinaus über USB auch Musikdateien im DSD-Format (DSD64). Die analogen Ausgänge sind im RCA/Cinch- und XLR-Format mit 2,3 bzw. 4,6 V (eff) und Ausgangsimpedanzen von 150 bzw. 300 Ohm.

Klanglich stellt er Mitbewerber mit Preisen bis über 10.000 Euro ziemlich in den Schatten, überzeugt er doch sofort durch seinen ungeheuer beeindruckenden und in den Bann ziehenden musikalischen Fluß. Wo andere Note an Note, Ton an Ton reihen, fasziniert der MA-1 durch ein feines Seidengewebe des Klangs. Die strikte Nüchternheit vermeidet er zugunsten eines leicht anschmiegsamen Klangs, ohne ins Warme abzugleiten und Präzision und Detailreichtum aufzugeben. Auf jeden Fall müssen Sie sich beim MA-1 unbedingt selbst einen Hör-Eindruck verschaffen.

Einen der ersten Testberichte in der deutschsprachigen Presse hat "stereoplay" im Augustheft 2012 abgeliefert und den MA-1 nach dem Test zum neuen Referenzgerät gekürt. Soundstage! HiFi hat den MA-1 zum "Product of the Year 2012" gewählt und zur "Reviewer's Choice" erkoren. Empfehlenswert ist auch die Lektüre des Reviews von "6moons" vom März 2012 (hier), das Fazit lautet:

"It's simply about something a bit gentler, easier and more pliable than the crystallized needle-point high-resolution digital sound the vast majority proposes. Once I got my ears wrapped around the Meitner aesthetic, I found it exceedingly persuasive. It's one of those things one can't speculate about. One must experience it to understand this small but big difference. Reactions to it should vary. [...] this particular DSD-für-alles approach should be mandatory hearing for all digiphiles just so one learns about this unusual digital option and how it can affect our perception of musical flow."

An weitergehenden Informationen verfügbar ist das englische Manual (hier) und die deutsche Bedienungsanleitung (hier).

 

 

Meitner MA-2

Der Mitte 2012 eingeführte Meitner MA-2 wird von seinem Hersteller als "Integrated Playback System" bezeichnet, womit er betont, daß Abspiel- und Wandlersektion auf gleich hohem Niveau spielen. Der CD-Spieler besitzt ein Slot-In-Laufwerk, das elektrisch und mechanisch vom Rest des Geräts komplett isoliert ist; der D/A-Wandler kann ähnlich - wie der MA-1 - alle gängigen HiRez-Formate an allen Eingängen entgegennehmen und über USB auch DSD-Dateien wandeln. Trotz der unterliegenden DSD-Technologie ist er jedoch ein reiner CD-Spieler.

Er hat je einen Cinch- und XLR-Analogausgang, drei digitale Ausgänge (AES/EBU, RCA-Cinch (koax) und Toslink) und vier digitale Eingänge (AES/EBU, RCA-Cinch (koax), Toslink, USB).

Die Wandlersektion ist grundsätzlich identisch mit der Technik des MA-1. Auch die elektrischen Werte der Ausgänge entsprechen denen des MA-1.

Musikalisch bewegt er sich auch auf demselben sehr hohen Niveau wie der MA-1 ("stereoplay" meint gar, im Baßbereich sei er noch eine Spur besser ("mehr Autorität") als der MA-1, wenn es um hochaufgelöstes Datenmaterial gehe). Im Heft 2/2013 wird der MA-2 denn auch sofort zur neuen Referenz erhoben.

"[...] mit ihm genossen die Juroren jederzeit die beruhigende Gewißheit, daß das Gehörte mit der Intention von Musikern und Tonschaffenden vollkommen übereinstimmt. Diese Überzeugungskraft erreichte der MA-2 nicht durch seine spektakulären Klangeigenschaften, sondern durch Unmittelbarkeit. [...] Der Meitner ist einfach dichter dran."

Zusammenfassend:

"Technisch kompromißlose, absolut alltagstaugliche CD-Spieler-D/A-Wandler-Kombi mit sagenhaft natürlichem, absolut verfärbungsfreiem und unmittelbarem Klang. Highlight und neue stereoplay-Referenz."

Dem ist in der Tat nichts mehr hinzuzufügen, außer: hören Sie sich den MA-2 selbst an. Für die weitere Lektüre gibt es das englische Manual (Version 1.7, hier) und die deutsche Bedienungsanleitung (Version 1.6, hier).